Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern, die ein handwerkliches Praktikum absolvieren, erhalten derzeit 120 Euro pro Woche vom Land. Mehrfach hatte die CDU-Fraktion vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels im Handwerk ein entsprechendes Programm gefordert. Medienberichten zufolge plant die Landesregierung das Programms mit Ende des Jahres 2025 zu beenden. Laut Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung fehlen jährlich über 14.000 qualifizierte Fachkräfte im Land. Allein im vergangenen Jahr blieben rund 3.500 Lehrstellen unbesetzt. Wolfgang Waldmüller, Wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, erklärt:
„Der Wohlstand in Deutschland basiert auf Industrie, Mittelstand und Handwerk. In diesen Bereichen herrscht Fachkräftemangel. Die Praktikumsprämie ist ein wirksames Mittel zur Linderung dieses Mangels. Wird das Programm abgeschafft, wirkt sich das mittelfristig direkt aus auf Wertschöpfung, Wohlstand und letztlich auch auf die Einnahmen des Staates. Das Land Mecklenburg-Vorpommern sägt am Ast, auf dem es sitzt. Wer Fachkräftesicherung wirklich will, darf solche Programme nicht auf Zeit anlegen. Es braucht jetzt eine gesicherte Finanzierung und eine gezielte Ausweitung. Praktika sind der Schlüssel, um junge Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen. Die CDU-Fraktion hat bereits in der Landtagssitzung im März 2023 eine Praktikumsprämie beantragt: Für bis zu vier Wochen, nutzbar von allen ausbildungsberechtigten Betrieben. Die Regierungsfraktionen von SPD und Linken haben unseren Antrag damals abgelehnt. Nur um das Konzept ein Jahr später in abgespeckter Form und viel zu spät vor den Sommerferien als eigene Idee umzusetzen. Das ursprüngliche Potenzial wurde so nie ausgeschöpft.
Im Kammerbezirk Schwerin wurde die Prämie inzwischen über 100-mal abgerufen – trotz hoher bürokratischer Hürden ist das Programm also wirksam. In Schleswig-Holstein ist das Modell längst etabliert und wurde aufgrund des Erfolgs sogar deutlich ausgebaut. Ich werbe dafür, dass die Betriebe Planungssicherheit haben auch über das Jahr 2025 hinaus, es braucht Verlässlichkeit für Jugendliche und eine Öffnung des Programms für weitere Branchen. Überdies braucht Mecklenburg-Vorpommern endlich eine echte Fachkräftestrategie – nicht bloß befristete Förderprojekte mit kurzer Halbwertszeit. Wer heute meint, die Fachkräftesicherung sei entbehrlich, steht morgen ohne Nachwuchs da und übermorgen mit weniger Steuereinnahmen und schrumpfendem Wohlstand.“
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