Nach der heutigen Demonstration des Landesschülerrates in Schwerin, erklärt der Bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Torsten Renz:
„Das Engagement junger Menschen verdient Anerkennung. Meine Fraktion teilt die Sorgen der Schülerinnen und Schüler. Auch wir fordern umfassende Veränderungen im Bildungsbereich. Das Leitthema der Proteste, nämlich die mentale Gesundheit der Schülerinnen und Schüler, ist aber kein isoliert zu betrachtendes Phänomen. Es gibt mehrere strukturelle Faktoren im Bildungssystem, die dringend verbessert werden müssen, damit Schülerinnen und Schüler ein ansprechendes, leistungsförderndes Umfeld vorfinden. Es kann jedenfalls niemand erwarten, dass psychische Belastungen sinken, wenn Lehrer überfordert und Schulen politisch nachrangig behandelt werden. Dass Schulsozialarbeit noch immer nicht flächendeckend angeboten wird und langfristig nicht abgesichert ist, ist ein zusätzliches Problem.
Aus Sicht der CDU-Fraktion müssen vor allem die Rahmenbedingungen verbessert werden, damit die mentale Gesundheit aller im Bereich Schule Tätigen nicht zur Dauerbaustelle wird. Daher fordern wir seit Langem ein Sondervermögen Bildung, aus dem gezielt in folgende Bereiche investiert werden soll:
1. Mehr Lehrerinnen und Lehrer, um Unterrichtsausfall zu verhindern und individuelle Förderung zu ermöglichen.
2. Stärkung der Regionalen Schulen, damit Bildung vor Ort wieder eine Perspektive hat.
3. Entlastung der Lehrkräfte und Sicherung der Unterrichtsqualität, u.a. durch eine realistische Absenkung der Unterrichtsverpflichtung.
4. Flächendeckende Schulsozialarbeit und der Aufbau multiprofessioneller Teams zur ganzheitlichen Betreuung der Schülerinnen und Schüler.
5. Ein landesweites Schulbauprogramm, das moderne Lernumgebungen schafft.
Erst wenn diese grundlegenden Rahmenbedingungen geschaffen sind, lässt sich belastbar beurteilen, wie sich dies positiv auf das schulische Klima und die mentale Gesundheit aller Beteiligten auswirkt. Isolierte Maßnahmen, die sich nur auf Symptome konzentrieren, greifen zu kurz und bleiben häufig wirkungslos. Unser Ziel ist ein deutlich aufgewertetes Bildungssystem. Dafür braucht es einen politischen Willen, der auch entsprechend finanziell untersetzt ist. Die Landesregierung hat sich entschieden, in die entgegengesetzte Richtung zu marschieren: Durch die Einführung des Einheitslehrers setzt sie auf die Abschaffung, mindestens aber auf die schleichende Entwertung des Gymnasiums. Diese Maßnahme ist bestenfalls nutzlos, sehr wahrscheinlich schädlich und in jedem Fall teuer. Vorfahrt für Ideologie, das ist die Politik von Rot-Rot. Zum Schaden der Schule.
Das Forderungspapier des Landesschülerrates ist eine gute Diskussionsgrundlage, um Themen wie zum Beispiel mentale Gesundheit, Demokratiebildung oder Strukturreformen zu besprechen. Deshalb werden wir es im Bildungsausschuss auf die Tagesordnung setzen und gemeinsam mit den Schülern den Diskussionsprozess weiter vertiefen.“
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