Thomas Diener: Verzögerungs- und Hinhaltetaktik in Sachen Wolf geht weiter

09.10.2025

Beim bundesweiten Großraubtier-Monitoring wurde festgestellt, dass die Zahl der Wolfsrudel in Mecklenburg-Vorpommern im Monitoringjahr 2024/25 deutlich zugenommen hat – von 19 auf 28 Rudel. Laut Agrar- und Umweltminister Till Backhaus leben dort zudem fünf Paare und ein territorialer Einzelwolf; in 24 Rudeln wurde Nachwuchs mit insgesamt 93 bestätigten Welpen nachgewiesen. Dies verkündete heute Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. Der Agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion Thomas Diener erklärt hierzu:

„Ein Tier, das außer Autofahrern keine Feinde hat, ein Tier, das vom Landwirtschaftsminister entweder zur heiligen Kuh oder zum Freiwild erklärt wird, je nachdem, welche Klientel gerade im Raum ist und zuhört, gleichzeitig eine stetig wachsende Zahl an Sichtungen und Wolfsrissen. Es ist nicht so schwer vorherzusagen, dass die Zahl an Wölfen exponentiell wächst. Welche Binse meldet das Landwirtschaftsministerium als nächstes? Dass Weizen Kohlenhydrate enthält? Dass Sonnenlicht zentrale Voraussetzung für Photosynthese bleibt? Dass Regen das Pflanzenwachstum fördert?

Der Wolf ist in Mecklenburg-Vorpommern längst zur Landplage geworden und Landwirtschaftsminister Till Backhaus begnügt sich einstweilen damit, das Problem zu bestaunen. Die Verzögerungs- und Hinhaltetaktik in Sachen Wolf weist jedenfalls so langsam kabarettistische Züge auf. Noch im September hat der zuständige Bundesumweltministers Schneider (SPD) die Bestandszahlen für Ost- und Süddeutschland als unbekannt bei der Europäischen Union gemeldet. Heute erfahren wir, dass die Bestandszahlen im Land, mit 28 Rudeln, 5 Paaren und mindestens 93 Welpen förmlich explodieren. Gleichzeitig erreichen uns aus den Niederlanden Nachrichten, dass Wölfe sich den Menschen in aggressiver Weise nähern, ein Kind wegzerrten und Hunde von der Leine rissen.

Mittlerweile wurden Millionen an Steuermittel aufgewendet, um ein wirkungsloses Wolfsmanagement in unserem Land zu etablieren. Das Wort ,Wolfsmanagement‘ hat es inzwischen längst auf die Kleinkunstbühnen geschafft, als ein Wort das politisches Nichtstun in elegantem Vokabular beschreibt, als Beispiel für staatliche Sprach- und Handlungsohnmacht. Handelnde Akteure im Bundesumweltministerium im zuständigen Ministerium auf Landesebene und im Landesamt lassen ganz offensichtlich nichts unversucht, um die längst überfällige Reduzierung des Wolfsbestandes zu verhindern und sie tun dies nach wie vor. Die Menschen im ländlichen Raum und auch die Weidetierhalter sind Opfer dieser Politik. Zu gesteigerter Akzeptanz der Spezies Wolf trägt sie nicht bei.“