Medienberichten zufolge gibt es in Mecklenburg-Vorpommern mehr Wölfe als offiziell erfasst, da nur genetisch nachgewiesene Tiere in die Statistik einfließen. Umweltminister Till Backhaus schätzt die Zahl der Rudel auf mindestens 25 statt der bisher registrierten 19 und fordert eine Überprüfung des Wolfsmonitorings sowie eine stärkere Einbindung von Jägern. Angesichts der Konflikte zwischen Arterhalt und Nutztierschutz wird eine Regulierung der Wolfspopulation diskutiert, zumal der Schutzstatus des Wolfes in der EU kürzlich herabgesetzt wurde. Hierzu erklärt der Agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Thomas Diener:
„Es ist erstaunlich. Noch bis vor wenigen Wochen tat der Landwirtschaftsminister so, als ließe sich – Wolfsmonitoring sei Dank! – die Zahl der Wölfe exakt berechnen. Jetzt kommt heraus: Er weiß selbst nicht ganz genau, wie viele es sind, er könne selbst nur schätzen. So hat Graf Zahl aus der Sesamstraße auch immer gezählt: 1, 2, 3 ganz viele. Ferner wurde von offizieller Seite stets so getan, als seien Wolfssichtungen in der Nähe menschlicher Siedlungen reine Hysterie, die Menschen hätten vielleicht einfach nur einen großen Hund oder ein anderes großes Tier gesehen. Menschen wurde pauschal die kritische Urteilsfähigkeit abgesprochen. Jetzt stellt sich heraus: Die Zahl der Wölfe ist längst so groß, dass das zuständige Ministerium den Überblick verloren hat. Und es ist offenbar auch nicht so, als wäre immer klar, ob der Tod eines Tieres auf einen Wolfsriss zurückzuführen ist. Zumindest bei toten Wildtieren etwa wird anscheinend nicht so genau hingeschaut.
Immerhin hat die EU den Schutzstatus des Wolfes herabgesetzt, so dass eine Bejagung künftig sehr viel einfacher möglich ist als bisher. Leider befürchte ich, dass die Linkskoalition sich trotzdem weiterhin mit Händen und Füßen gegen eine praktikable landesrechtliche Regelung wehren wird. Gerade im urbanen Raum glaubt man noch immer fest daran, dass Wölfe ehrenamtlich die Hege und Pflege unserer Wälder betreiben, der Wunsch nach Bejagung der Tiere sei demnach nur mit einer Mischung aus Niedertracht und Unwissenheit zu erklären. Ich fürchte leider, dass auch in der Linkskoalition und nicht zuletzt im Landwirtschaftsministerium dieser Glaube in erheblichem Umfang existiert.“
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