Die CDU-Fraktion hat heute dem Landtag den Antrag ,Wolfsbestand reduzieren – Rechtliche Vorgaben ausschöpfen – Bestandszahlen korrigieren' vorgelegt. Der agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion Thomas Diener erklärt hierzu:
„Wer heute noch behauptet, wir hätten in Mecklenburg-Vorpommern lediglich 19 Wolfsrudel, ist von wenig Sachkunde getrübt oder sagt absichtlich nicht die Wahrheit. Die Zahlen, die Bundes- und Landesregierung veröffentlichen, haben mit der Realität im ländlichen Raum jedenfalls nichts zu tun. Die Menschen dort erleben den Wolf beinahe täglich - die Zahlen dazu sind aber offenbar frei erfunden oder bestenfalls erraten. Ich halte es im Übrigen für völlig absurd, dass Sichtungen oder Begegnungen gar nicht in die Statistik einfließen, obwohl genau diese regelmäßig von Jägern, Landwirten und Anwohnern gemeldet werden. Stattdessen verlässt sich die Landesregierung auf ein Monitoring, das im Ergebnis nutzlose Daten liefert.
Dass Brüssel kürzlich den Schutzstatus des Wolfes gesenkt hat, zeigt indessen: Es geht, wenn man nur will. Wir wollen den Menschen im ländlichen Raum ihre Lebensqualität zurückgeben. Und dazu gehört, dass sie sich auf Politik verlassen können. Deshalb fordern wir: Ehrliche Zahlen, klare Regeln und ein Wolfsmanagement mit Verstand statt Ideologie. Immerhin: Die kommende Bunderegierung hat offenbar den erklärten Willen, das Problem nicht mehr nur zu bestaunen. Im Koalitionsvertrag heißt es: ,Mit den notwendigen Änderungen des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) sorgen wir für eine rechtssichere Entnahme von Wölfen. Wir nehmen den Wolf umgehend ins Jagdrecht auf und erneuern dabei das Bundesjagdgesetz (BJagdG) punktuell.‘ Damit dürften dem hiesigen Landwirtschaftsministerium dann endgültig die Ausreden für seine Untätigkeit ausgehen.
Die Leidtragenden dieser Untätigkeit sind seit Jahren die Weidetierhalter. Unabhängig davon, dass der Wolf schon längst zur Plage geworden ist, fühlen sich die Menschen durch den behördlichen Umgang mit dem Thema schlicht nicht ernst genommen. Wenn fast 600.000 Euro für Monitoring ausgegeben werden, dann darf man doch erwarten, dass am Ende mehr rauskommt als eine defensive Schätzung. Es ist längst an der Zeit, den Wolfsmanagementplan zu überarbeiten, ein Modell zur Ermittlung ehrlicher Zahlen zu entwickeln und die rechtlichen Spielräume zur Bestandsregulierung zu nutzen. Die nächste Bundesregierung wird diese Spielräume noch einmal erweitern.“
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