Thomas Diener: Backhausdämmerung im Landwirtschaftsministerium? Minister verliert in seinem Geschäftsbereich anscheinend zusehends die Kontrolle

28.05.2025

Aus einer Antwort der Landesregierung auf eine parlamentarische Anfrage geht hervor, dass die kommissarische Geschäftsführung des Landgestüts Redefin aktuell krankheitsbedingt ausfällt und stattdessen ein Beratungsunternehmen aus Lübtheen zentrale Leitungsaufgaben übernommen hat. Gleichzeitig ist die Stelle des Landesstallmeisters weiterhin unbesetzt, da ein Rechtsstreit um die Besetzung noch nicht abgeschlossen ist. Auch bei weiteren umwelt- und landwirtschaftsnahen Landesbetrieben wie Gut Dummerstorf und der Ihlenberger Abfallgesellschaft kam es zuletzt zu Vakanzen an der Spitze und zu Abgängen. Hierzu erklärt der agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Thomas Diener:

„Die Landesregierung muss endlich erklären, warum in gleich mehreren ihr unterstellten Einrichtungen zentrale Führungspositionen vakant oder kommissarisch besetzt sind. Wenn gleich mehrere Geschäftsführer im landwirtschaftlichen Bereich aufgeben oder ausfallen, dann ist das kein Zufall mehr, sondern ein strukturelles Problem. Besonders brisant ist, dass nun ein Beratungsunternehmen mit der kommissarischen Leitung des Landgestüts Redefin betraut ist. Dass es ein Unternehmen ist, dass im Rufe steht sich im Dunstkreis des Ministers zu befinden, ist das fast schon nur eine Randnotiz. Es drängt sich jedenfalls der Eindruck auf, dass persönliche Nähe wichtiger ist als fachliche Distanz.

Die Interimsgeschäftsführerin verdient in ihrer Situation Respekt und Unterstützung - aber das ersetzt keine ordentliche Geschäftsführung. Dass die Stelle des Landesstallmeisters immer noch unbesetzt ist, weil eine Konkurrentenschutzklage läuft, ist ein zusätzlicher Beleg für das schlechte Personalmanagement des Hauses. Der Zustand wichtiger landeseigener Einrichtungen wie Redefin oder Dummerstorf ist dabei anscheinend ein Spiegelbild für den Zustands des Ministeriums.

Der Landwirtschaftsminister muss sich fragen lassen, ob er seinem Führungsauftrag noch gerecht wird. Wer Verantwortung trägt, darf sich nicht wegducken, wenn es schwierig wird. Die vielen offenen Personalfragen im Geschäftsbereich des Ministers schaden dem Ansehen der Landwirtschft insgesamt. Es braucht jetzt Klarheit, Transparenz und vor allem personelle Stabilität. Mecklenburg-Vorpommern hat eine verlässliche Agrarpolitik verdient, keine Dauerbaustellen auf Führungsebene.“