Heute hat der Parlamentarische Untersuchungsausschuss ,Klimaschutzstiftung‘ (PUA) einen Referatsleiter des früheren Energieministeriums vernommen, der dort u.a. für die Häfen im Land zuständig war. Hierzu erklärt der Obmann der CDU-Fraktion im PUA Sebastian Ehlers:

„ROKAI war seinerzeit nach Umsatz der wichtigste Geschäftspartner der Klimaschutzstiftung. 38 Mio. EURO sollen geflossen sein. Die Gründung der Firma erfolgte kurz vor Gründung der Klimaschutzstiftung. ROKAI hatte seinerzeit unter falschen Angaben ein Stück Hafenkante von der Stadt Rostock für 1,7 Mio. EURO gepachtet. Das Gelände wurde danach anscheinend zu einer Art Umschlagplatz für den Fertigbau der Pipeline Nord Stream 2. Die Details sind nicht bekannt, weil die Stiftung entsprechende Unterlagen nach wie vor unter Verschluss hält.

Im Rahmen einer Kleinen Anfrage verneinte die Landesregierung im Frühjahr 2022 noch, von der Firma überhaupt Kenntnis zu haben. Später stellte sich heraus, dass die Firma gute Kontakte in die Landesregierung unterhielt und Minister Pegel deren Agieren gegnüber der Stadt Rostock sogar persönlich absegnete: In Rostock war man seinerzeit besorgt, ob aktive Hilfe beim Bau der Pipeline angesichts der intenationalen Situation angebracht sei. Später erklärte Pegel, der Vorgang sei ihm im Detail nicht erinnerlich, es sei ein Vorgang unter vielen gewesen und politisches Engagement zur Unterstützung tatkräftiger Unternehmen generell im Interesse des Landes MV.

Bekannt ist auch, dass sich Ministerpräsidentin Schwesig auf einer Veranstaltung der SPD bei ROKAI sinngemäß erkundigte, ob der Bau der Pipeline voranginge. Dies überrascht, schließlich will die Landesregierung über die Geschäftstätigkeit der Stiftung im Detail nicht informiert gewesen sein. Nach wie vor steht die Frage im Raume, wofür ROKAI von der Stiftung bzw. der Nord Stream 2 AG 38 Mio. EURO erhielt. Zudem scheint ROKAI bereits vor Gründung der Stiftung über anstehende Geschäftsprozesse Kenntnis gehabt zu haben - es wäre interessant zu erfahren, wer hier der Hinweisgeber war und aus welchen Motiven dieser handelte.“