Sebastian Ehlers: Der Fertigbau der Pipeline war Zweck der sogenannten Klimaschutzstiftung - ehemaliges Vorstandsmitglied liefert interessante Details aus dem Innenleben der Stiftung

28.03.2025

Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss Klimaschutzstiftung (PUA) hat heute die Zeugin Katja Enderlein vernommen. Frau Enderlein war Mitglied des dreiköpfigen Vorstandes der Klimaschutzstiftung. Der Obmann der CDU-Fraktion im PUA, Sebastian Ehlers, erklärt nach der Vernehmung:

„Besonders bemerkenswert war die Einlassung der Zeugin, sie habe bei Übernahme ihrer Amtsgeschäfte selbst nicht so genau gewusst, was es mit der Stiftung auf sich habe. Sie habe erst nach und nach erfahren, dass sie einer Stiftung vorsteht, deren wesentlicher Zweck, so die Zeugin, der Fertigbau der Pipeline gewesen sei. Zusammenfassend sagte die Zeugin zu diesem außergewöhnlichen Vorgang wörtlich: ,Ich habe die Katze im Sack gekauft.‘

Bedenkt man, dass offenbar selbst die Mitglieder des Vorstandes nicht genau wussten, worauf sie sich einlassen, ist es schlicht ein Märchen, dass jedermann stets bekannt gewesen sei, worum es bei der Stiftung genau geht. Dieses Märchen wird vor allem von der SPD erzählt mit dem Ziel, die Errichtung der Stiftung als ganz normalen Vorgang zu beschreiben.

Tatsächlich war nichts normal, was mit der Klimaschutzstiftung zu tun hat. Frau Enderlein hat heute etwa bestätigt, dass insgesamt 180 Mio. Euro durch die Stiftung flossen - Geld, das die Nord Stream 2 AG bereitstellte und mit dem die Stiftung, nach Einbehalt einer Vermittlungsgebühr, Dienstleister beauftragte. Der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb der Klimaschutzstiftung gehörte damit zeitweise zu den größten Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern. Und das, obwohl bis zuletzt sogar der Name seines Geschäftsführers geheim gehalten wurde; mehr noch, Erwin Sellering selbst erklärte seinerzeit sichtlich stolz, dass nicht einmal die Geschäftsführerin der Stiftung den Geschäftsführer des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebes der Stiftung gekannt hätte.

Hinzu kommt, dass der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb offenbar schon eifrig für die Nord Stream 2 AG tätig wurde, noch bevor der Vorstand formal eingesetzt worden war. Auch dies spricht dafür, dass die Stiftung bzw. der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb letztlich nur als Handlanger Moskaus agierte - Manuela Schwesigs Erzählung, die Stiftung sei vom Land Mecklenburg-Vorpommern erdacht worden und habe im Interesse des Landes gehandelt, stimmt hinten und vorne nicht.“