Sabine Enseleit: Wir müssen KI erklären, bevor sie Menschen täuscht und verletzt

26.06.2025

Heute hat die CDU-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern einen Antrag eingebracht, der sich mit den wachsenden Gefahren durch Deepfakes, KI-Betrug und digitaler Desinformation beschäftigt. Ziel ist es, die digitale Selbstverteidigung der Bevölkerung generationenübergreifend zu stärken – durch Bildung, Aufklärung und konkrete Schutzmechanismen. Im Zentrum stehen Angebote für Jugendliche und Senioren, ein landesweites Monitoring zu Deepfake-Betrug sowie ein jährlicher KI-Aktionstag. Die Koalitionsfraktionen von SPD und Die Linke lehnten den Antrag ab.

Die digitalisierungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Sabine Enseleit, erklärt hierzu: „Künstliche Intelligenz verändert unsere Welt in rasantem Tempo. Leider nutzen Kriminelle diese Technologie längst für Täuschung, Manipulation und Betrug. Stimmen werden geklont, Bilder gefälscht, persönliche Daten missbraucht, und das mit wenigen Klicks, jederzeit und überall. Die Opfer sind oft schutzlos, weil sie nicht erkennen können, dass sie getäuscht wurden. Besonders perfide sind Deepnude-Anwendungen, die aus harmlosen Urlaubsfotos täuschend echte Nacktbilder erzeugen. Was digital beginnt, endet für Betroffene oft in realer Ausgrenzung, Scham und Angst, gerade bei jungen Mädchen. Aber auch ältere Menschen geraten zusehends ins Visier: Schockanrufe mit KI-generierten Stimmen nehmen zu, angebliche Enkel tricksen ihre Großeltern aus, mit Stimmen, die täuschend echt klingen. Wer das alles nur für technische Spielereien hält, verkennt die Dramatik. Wir brauchen Bildung, Schutz und klare Regeln. Und das nicht irgendwann, sondern jetzt.

Die CDU-Fraktion fordert verbindliche Angebote an Schulen, Jugendzentren und in der Seniorenbildung, die aufklären, schützen und Kompetenzen fördern. Dazu gehören mobile Formate im ländlichen Raum ebenso wie schulische und außerschulische Angebote, um Jugendlichen den verantwortungsvollen Umgang mit KI zu vermitteln. Wir brauchen zudem ein landesweites Monitoring für KI-Missbrauch, schließlich können wir nicht steuern, was wir nicht kennen. Zudem schlagen wir vor, einmal jährlich einen landesweiten Aktionstag zu Künstlicher Intelligenz durchzuführen, um Wissen zu teilen und Bewusstsein zu schaffen. Mecklenburg-Vorpommern darf beim digitalen Selbstschutz nicht hinterherlaufen, wir müssen vorangehen, mit Haltung und mit Konzept. Es ist enttäuschend, dass SPD und DIE LINKE diesem Antrag nicht zugestimmt haben. Jede Woche, in der nichts geschieht, macht Menschen angreifbarer. Digitale Aufklärung ist keine Nische, sie ist Grundschutz im 21. Jahrhundert. Wir werden an diesem Thema dranbleiben, der Ignoranz des Linksbündnis zum Trotz.“