Die Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg-Berlin hatte ein Meilenstein für die Mobilität im Norden werden sollen. Neun Monate Vollsperrung, große Einschränkungen für Pendler sind dafür notwendig. Die CDU hatte gestern das Thema im Wirtschaftsausschuss auf die Agenda setzen lassen. Leider hat sich dabei bestätigt: Die Bahn kürzt zentrale Modernisierungsvorhaben, teilweise ohne die Öffentlichkeit ehrlich zu informieren. Sabine Enseleit, verkehrspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, erklärt:
„Von einer echten Hochleistungsstrecke kann keine Rede mehr sein. Wichtige Maßnahmen wie moderne Stellwerke oder das digitale Zugsicherungssystem ETCS wurden gestrichen. Dabei handelt es sich ausgerechnet um diejenigen Bausteine, die für mehr Kapazität und Stabilität sorgen sollten. Die Menschen im Land nehmen monatelange Sperrungen in Kauf, in der Hoffnung auf Fortschritt. Jetzt werden die mit halben Lösungen abgespeist. Das ist keine Generalsanierung mehr, das ist ein Etikettenschwindel.
Statt eines leistungsfähigen Korridors gibt es lediglich einige Gleisarbeiten und die Digitalisierung ist frühestens für die 2030er Jahre vorgesehen. Die Bahn kassiert einseitig Versprechungen und kündigt gleich die nächste Sperrung an. Das ist weder planvoll noch fair.
Besonders ärgerlich: Der Informationsfluss an die Landesebene ist unzureichend, der Einblick in Projektumfang und Prioritäten bleibt lückenhaft. Dabei betrifft die Strecke Mecklenburg-Vorpommern massiv. Nicht nur im Fern-, sondern vor allem im Pendlerverkehr. Es besteht die Gefahr, dass MV hier abgehängt wird, was unbedingt verhindert werden muss. Eine mehrmalige längere Sperrung der Strecke ist für die Menschen und unser Land nicht hinnehmbar.“
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