Katy Hoffmeister: In M-V droht ein Qualitätsverlust bei der Schulbildung durch unüberlegte Reform von Rot-Rot

11.12.2024

Mecklenburg-Vorpommern steht vor einer grundlegenden Reform der Lehrkräfteausbildung. Die Landesregierung plant, angehende Lehrkräfte ohne frühe Festlegung auf eine Schulart auszubilden und gleichzeitig die fachlichen Anforderungen zu verringern. Ziel der Reform ist es vorgeblich, mehr Studentinnen und Studenten im Lehramtsstudium zu halten und die Flexibilität der Lehrkräfte, insbesondere an Regionalen Schulen, zu erhöhen.

Katy Hoffmeister, Wissenschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, äußert sich wie folgt zu den Plänen der Landesregierung:

„Was die rot-rote Landesregierung hier vorlegt, ist eine Reform ohne Weitblick und ohne Verständnis für die tatsächlichen Bedürfnisse unseres Bildungssystems. Es wird der Eindruck erweckt, die Einheitslehrkraft sei die Lösung für den akuten Lehrkräftemangel. Doch statt die Differenzierung zwischen verschiedenen Schularten zu bewahren, wird die Qualität der Schulbildung unserer Kinder durch eine Verwischung gefährdet. Es ist unsinnig, Lehrkräfte ausbilden zu wollen, die sowohl die wissenschaftlichen Anforderungen des Gymnasiums als auch die praxisorientierten Anforderungen der Regionalen Schulen und der Berufsbildung gleichermaßen erfüllen sollen. Am Ende wird die Einheitslehrkraft weder das eine noch das andere richtig gut können, die Einheitslehrkraft wird eher eine Art Unterrichtsaufpasser. Die Folge wird sein, dass die Eltern derjenigen Schülerinnen und Schüler, die es sich leisten können, auf Schulen in freier Trägerschaft oder auf teure Nachhilfemodelle ausweichen werden, während viele lernschwächere Schülerinnen und Schüler auf der Strecke bleiben.

Die SPD-Fraktion spricht von mehr Flexibilität für angehende Lehramtsstudierende. Das Argument ist dünner als die Goldbeschichtung auf der Kuppel des Schweriner Schlosses. Es ist keineswegs die Lösung, dass junge Menschen mit 18 Jahren ihre Entscheidung über den zukünftigen Arbeitsplatz hinauszögern. Vielmehr brauchen wir von Beginn an klare Ausbildungswege, die auf die speziellen Anforderungen der jeweiligen Schularten zugeschnitten sind. Die SPD scheint vergessen zu haben, dass Lehrkräfte auf die spezifischen Herausforderungen ihrer Schulart vorbereitet werden müssen. Stattdessen bekommt man das Gefühl, dass es der SPD um eine schnelle und vor allem möglichst billige Lösung geht, ohne Rücksicht auf die langfristige Qualität der Bildung.

Die Reform, die in erster Linie den Forderungen der GEW folgt, lässt vollkommen außer Acht, dass die Schülerinnen und Schüler in diesem Land die bestmögliche Bildung verdienen. Wenn wir uns weiterhin derart leichtfertig auf Bildungsreformen stützen, die die Qualität der Ausbildung unserer Lehrerinnen und Lehrer schwächen, dann schaden wir nicht nur den Lehrkräften, sondern vor allem unseren Kindern und Jugendlichen. Mecklenburg-Vorpommern braucht eine Lehrkräftebildung, die höchsten Ansprüchen genügt – und nicht ein System, das auf kurzfristige Lösungen setzt. Selbst wenn die Einheitslehrkraft eine gute Idee wäre: Die ersten Einheitslehrer wären erst in acht Jahren an unseren Schulen. Das akute Personalproblem an unseren Schulen wird dadurch nicht gelöst. Vielleicht geht es Wissenschaftsministerin Martin aber auch nur darum, sich ein bildungspolitisches Denkmal zu setzen.“