Zur Ablehnung des Antrages der CDU-Fraktion durch die Linkskoalition hinsichtlich einer Reform der Bedarfsplanung und Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung, erklärt die Gesundheitspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Katy Hoffmeister:
„Mit unserem Antrag wollten wir die Landesregierung auffordern, auf Bundesebene die Reform der psychotherapeutischen Bedarfsplanung einzufordern – zumal diese versprochen worden war. Gleichzeitig fordern wir die Landesregierung auf, eigene Maßnahmen zu ergreifen. Dazu zählt beispielsweise die Ausweitung des Landarztgesetzes, die Entwicklung eines 24-Stunden-Notfalldienstes nach dem Beispiel des Krisendienstes in Bayern oder die Verbesserung der sektorenübergreifenden Versorgung.
Schaut man nach Berlin, sieht es leider nicht besser aus. So hat die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) zwar begrüßt, dass die Bundesregierung dringenden Handlungsbedarf zur Sicherung des psychotherapeutischen Nachwuchses anerkannt hat. Die von der Ampel geplanten gesetzlichen Regelungen seien allerdings sowohl unklar als auch unzureichend.
Auch die Landesregierung sieht keinen Anlass für eine erneute Initiative. Dabei ist der Bedarf in der psychotherapeutischen Versorgung in den vergangenen Jahren noch einmal deutlich angestiegen. Bereits im Jahr 2018 lag die durchschnittliche Wartezeit bis zu einem Termin nach Psychotherapie-Richtlinie bei 20,2 Wochen in Mecklenburg-Vorpommern. Diese dürfte in den vergangenen Jahren weiter angestiegen sein.
Dass die Grundlage für die Bedarfsplanung in der psychotherapeutischen Versorgung längst überholt ist und schon lange nicht mehr den Bedarf abbildet, ist seit langer Zeit bekannt. Sie stammt aus den 1990er-Jahren und verhindert, dass sich zusätzliche Psychotherapeuten niederlassen dürfen. Ein Gutachten im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses hatte bereits im Jahr 2018 ermittelt, dass bundesweit 1.600 zusätzliche Psychotherapeutensitze notwendig wären. Ein weiteres Problem ist, dass die gegenwärtige Bedarfsplanung den ländlichen Raum benachteiligt. In Mecklenburg-Vorpommern liegt die Quote von Psychotherapeuten je 100.000 Einwohner deutlich unter dem Bundesdurchschnitt, obwohl auf dem Papier landesweit eine Über- bzw. Vollversorgung besteht.
Obwohl sowohl Gesundheitsministerin Drese als auch Redner der Koalitionsfraktionen und der Opposition den großen Handlungsbedarf bestätigten, lehnten SPD und Linkspartei sowohl eine Überweisung des Antrags als auch den Antrag selbst ab. Alle Oppositionsfraktionen stimmten dagegen zu. Wieder einmal findet die rot-rote Landesregierung bei der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern viele warme Worte, konkretes Handeln lässt die Regierung Schwesig dagegen vermissen.“
Empfehlen Sie uns!