Katy Hoffmeister: Das Berufsakademiegesetz kann man machen - muss man aber nicht

28.11.2024

Im Nachgang zur heutigen Anhörung zum Berufsakademiegesetz im Wissenschaftsausschuss äußert sich die Wissenschaftspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion MV, Katy Hoffmeister:

„Die Anhörung heute hat deutlich gemacht, dass das Berufsakademiegesetz nicht mehr als eine Nischenergänzung zu den bisherigen Angeboten des dualen Studiums sein kann. Die Bedarfe und die Ausrichtung bleiben weiter unklar. Eine Konkurrenz zur bestehenden Hochschullandschaft und dualen Ausbildung halte ich jedenfalls für den falschen Weg.

Die Wissenschafts- und Wirtschaftslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern benötigt eigentlich ganz andere Impulse als diesen Gesetzentwurf. Die kontroverse Diskussion im Ausschuss, ob es dieses Gesetzes überhaupt zwingend bedarf zeigt, dass es eher eine Stärkung und Flexibilisierung der Hochschullandschaft und eine Stärkung der Berufsausbildung im Land bräuchte statt konkurrierender Strukturen, die in anderen Bundesländern sogar wieder zurückgedreht werden.

Eines der Kern-Übel in der Wissenschafts- und Bildungspolitik der letzten Jahre und Jahrzehnte ist, dass gleich gemacht wurde, was nicht gleich war und nicht gleich ist. Das Nivellieren von Unterschieden führt aber nicht zu mehr Exzellenz und auch nicht zu mehr Bildungsgerechtigkeit. Es führt zu schleichendem Niveauverlust und zu Beliebigkeit. Was der Bildungsstandort Mecklenburg-Vorpommern bräuchte ist eine Qualitätsoffensive. Rot-Rot nimmt den gegenteiligen Weg. Beim Berufsakademiegesetz. Bei der Einführung des Einheitslehrers. Und an anderer Stelle.“