Katy Hoffmeister: Antisemitismus hat unterschiedliche Gesichter und jede Art muss mit gleicher Intensität bekämpft werden

01.02.2024

Im Nachgang zum Gespräch mit dem Antisemitismusbeauftragten des Bundes, Dr. Felix Klein, auf der Klausurtagung der CDU-Fraktion erklärt die Religionspolitische Sprecherin, Katy Hoffmeister:

„Meine Fraktion stellt sich jeglichen antisemitischen Vorurteilen entgegen. Es gibt keinen harmloseren Antisemitismus oder auch nur irgendeine geartete Abstufung: Antisemitismus, ob von links, rechts oder aufgrund des sog. eingewanderten Antisemitismus ist menschenverachtend. 

Ich unterstütze den Antisemitismusbeauftragten des Bundes in seiner Aussage, dass wir den Antisemitismus mit allen Mitteln, die der Staat zur Verfügung hat, so weit wie möglich zurückdrängen müssen. Judenhass zu verbreiten ist inakzeptabel und wer Antisemit ist und nicht zu den Grundwerten unseres Grundgesetzes steht, sollte kein deutscher Staatsbürger werden können. Im Kulturbereich dürfen Gruppen, die menschenverachtende Inhalte verbreiten, und dazu gehören antisemitische Äußerungen, keine staatlichen Fördergelder erhalten. Und auch das Gedenken und Erinnern an die Zeit des Nationalsozialismus und die schlimmste Zeit des Antisemitismus in Deutschland wird sich angesichts der sich verringernden Anzahl an Zeitzeugen verändern müssen.

Viele KZ-Gedenkstätten erweitern bereits ihr Spektrum, um ein Gedenken und Erinnern auf ganz unterschiedliche Art und Weise zu ermöglichen. Es ist von großer Bedeutung, dass jede Schülerin und jeder Schüler im Rahmen des Unterrichts ein Konzentrationslager oder eine Gedenkstätte mit eigenen Augen gesehen haben sollte. Ebenso wichtig ist es, dieses Gedenken auch in das digitale Zeitalter zu überführen. Dort müssen die KZ-Gedenkstätten und Orte des Erinnerns die unbedingte Unterstützung der Landesregierung erhalten. Ich hatte bereits in der Vergangenheit darauf hingewiesen, wie die Stolpersteine in Schleswig-Holstein mit digitalen Mitteln einen erweiterten Zugang zum persönlichen Schicksal und den Gesichtern hinter den Stolpersteinen erhalten. Hier wünsche ich mir mehr Engagements der Landesregierung. Auch dies ist ein Zeichen gegen Antisemitismus und für das Erinnern und das jüdische Leben in Deutschland.

Jüdisches Leben ist ein bedeutender Teil des Lebens in Deutschland und es ist wichtig, dass wir dies tagtäglich deutlich machen. Wenn Deutschland seiner aus der Geschichte erwachsenden Verantwortung gerecht werden will, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt.“