Der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern (TMV) hat vorgestern in einem öffentlichen Appell die Landesregierung zum zügigen Handeln bei der geplanten Umstrukturierung aufgefordert. Gestern erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, man werde dem Wunsch nach einem Gespräch mit dem Verband nachkommen. Der Tourismuspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Wolfgang Waldmüller, erklärt hierzu:
„Die Landesregierung betreibt seit Monaten eine Zermürbungsstrategie, bei der nichts entschieden, dafür aber alles verzögert wird. Es ist schon bemerkenswert, dass sich die Ministerpräsidentin erst jetzt zu Wort meldet, nachdem der Druck der Branche nicht mehr ignoriert werden kann. Ihr plötzlicher Gesprächswille wirkt aufgesetzt und ist leider längst überfällig. Die strategische Entwicklung unseres Tourismuslandes gehörte in den letzten Monaten jedenfalls eindeutig nicht zu den Arbeitsschwerpunkten der Ministerpräsidentin. Wirtschaftsminister Blank steht derweil mit einem Fuß auf der Kupplung, mit dem anderen auf der Bremse und redet von ,fundierter Arbeit‘, wo in Wahrheit nichts vorangeht. Herr Blank ist sichtlich überfordert, er wirkt bis heute wie jemand, der sich unglücklich im Praktikum befindet und möglichst unbemerkt durch den Tag zu gelangen versucht.“
Der Vorsitzende der CDU-Fraktion Daniel Peters erklärt: „Der Plan der Linkskoalition, eine funktionierende, zivilgesellschaftlich getragene Struktur wie den TMV durch eine landeseigene Behörde zu ersetzen, ist ein politischer Irrweg. Wer den TMV zerstört, zerstört das Vertrauen der Branche in die Politik. Der TMV wäre problemlos überlebensfähig, es bräuchte lediglich eine rechtssichere, klare Finanzierungsstruktur. Haushaltsrechtlich sehe ich an der Stelle keine unüberwindbaren Hindernisse. Wo politischer Wille wäre, wäre auch ein Weg. Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern braucht keine staatliche Lenkung, sondern Verlässlichkeit, Planungssicherheit und Nähe zur Praxis. Wir brauchen eine starke, unabhängige Marketingorganisation, die nah an den Akteuren im Land arbeitet. Die Landesregierung hat dieses Vertrauen mutwillig verspielt.“
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