Beate Schlupp: Wolfsrisse in Hintersee und Ducherow müssen Konsequenzen haben

08.05.2023

Angesichts der jüngsten mutmaßlichen Wolfsrisse (Ergebnisse der Gen-Analyse stehen noch aus) auf einem Hof in Hintersee und in der Nähe der Kindertagesstätte in Ducherow ist die Bevölkerung in Teilen Vorpommerns stark beunruhigt, erklärt die artenschutzpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Beate Schlupp:

„Offensichtlich haben die Wölfe die Scheu vor den Menschen und insbesondere ihren Siedlungen verloren. Sie dringen in Ortschaften ein, um ihre Beutetiere zu erlegen. Aussagen des zuständigen Ministers und von selbst ernannten Wolfsexperten, wonach Wölfe diese Bereiche meiden würden, werden wieder einmal ad absurdum geführt.

Trotz der zunehmenden Übergriffe auf Nutztiere und die sich häufenden Wolfssichtungen in Siedlungsgebieten wurde in Mecklenburg-Vorpommern bisher erst ein auffälliges Tier erlegt, obwohl bereits 13 Anträge auf Entnahme von auffälligen Tieren gestellt wurden. Das Vertrauen der Schäferinnen und Schafer sowie der Halterinnen und Halter anderer Nutztiere, aber auch das Vertrauen der vor Ort betroffenen Bürgerinnen und Bürger in die Politik ist erschüttert. Eltern sorgen sich um die Sicherheit ihrer Kinder und Nutztierhalterinnen und Nutztierhalter wissen nicht mehr, wie sie ihre Tiere schützen sollen. Aus diesem Grunde ist es höchste Zeit, dass Minister Backhaus endlich von den rechtlichen Möglichkeiten der Entnahme gemäß Paragraf 45 Bundesnaturschutzgesetz Gebrauch macht. Er kann und darf sich nicht mehr hinter der Bundesregierung und dem Bundesumweltministerium verstecken. Es ist völlig unverständlich, warum in Ländern wie Frankreich oder Schweden gehandelt werden kann, aber dies in Deutschland bzw. Mecklenburg-Vorpommern nicht möglich sein soll.

Gerade in der zurückliegenden Woche haben die Koalitionsfraktionen von SPD und DIE LINKE eine öffentliche Anhörung im Landtag zum Thema Umgang mit dem Wolf in Mecklenburg-Vorpommern‘ abgelehnt, weil es aus ihrer Sicht nichts zu besprechen gibt. Damit haben sie einmal mehr unter Beweis gestellt, welchen Stellenwert der ländliche Raum und die Nutztierhaltung in Mecklenburg-Vorpommern für sie hat. Deshalb möchte ich noch einmal daran erinnern, dass den Menschen mit Beginn der Wiederansiedlung des Wolfes in Mecklenburg-Vorpommern durch den schon damals zuständigen Minister versprochen worden ist, dass ein einigermaßen konfliktfreies Nebeneinander von Mensch und Wolf durch ein entsprechendes Wolfsmanagement möglich sei. Jetzt ist es höchste Zeit, dieses Versprechen auch einzulösen.“