Während einer Informationsveranstaltung in Sassnitz erklärte die Landesregierung die Lärmbelastung durch das LNG-Terminal heute für unbedenklich. Die Frage, ob das Megaprojekt überhaupt gebraucht wird, wird immer drängender – Antworten bleiben aus. Dazu erklärt die lokale vorpommerscher Landtagsabgeordnete Ann Christin von Allwörden:
„Die Menschen auf Rügen fühlen sich vom System Schwesig regelrecht veralbert. Erst wurde das Terminal auch und vor allem von der Landesregierung mit voller Kraft durchgesetzt, dann wurde die Bevölkerung mit Versprechungen zur Bahnstrecke Berlin-Rügen ruhiggestellt, und jetzt, wo sich zeigt, dass beides nicht hält, wird mit Wortgeklingel ausgewichen und beschwichtigt.
Das LNG-Terminal sollte angeblich die Energieversorgung sichern – doch inzwischen verdichten sich die Hinweise, dass es kaum gebraucht wird, dafür aber Milliarden kostet. Der Betreiber ReGas schweigt, der Hafen schweigt – und die Landesregierung tut auf Placebo-Veranstaltungen so, als gäbe es keine offenen Fragen. Gleichzeitig wird ein Lärmgutachten präsentiert, das keine Gesundheitsgefahr attestiert, während die Menschen auf Rügen Tag für Tag unter dem Betrieb des Terminals leiden.
Auch beim Bahnausbau, der als Kompensation für das Terminal verkauft wurde, zeigt sich das gleiche Muster: Erst wurde das Projekt als großer Erfolg verkauft, dann wurde bekannt, dass es ohnehin im Bundesverkehrswegeplan stand – und jetzt scheint es wieder in der Schublade zu verschwinden. Die Bürgermeister der Region schlagen Alarm, weil sie fürchten, dass Berlin den Ausbau still und heimlich beerdigt.
Die Menschen auf Rügen haben ein Recht auf Ehrlichkeit und Verlässlichkeit. Die Landesregierung muss endlich Klartext reden: Wird das LNG-Terminal wirklich gebraucht oder bleibt es ein kostspieliges Feigenblatt? Und was ist mit dem versprochenen Bahnausbau? Anstatt sich hinter Beschwichtigungen und Verzögerungen zu verstecken, braucht es jetzt klare Antworten und vor allem: Taten. Wer die Region erst mit leeren Versprechen abspeist und dann schweigt, darf sich über wachsenden Protest nicht wundern.“
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