Nach Informationen, die der CDU-Landtagsfraktion vorliegen, könnten die Budgets für Klassenfahrten im kommenden Schuljahr 2025/2026 massiv gekürzt worden sein – in einzelnen Fällen ist von Einschnitten um bis zu 93 % die Rede. Ob und in welchem Umfang diese Kürzungen tatsächlich erfolgen, ist bislang unklar. Deshalb hat die CDU-Fraktion dazu eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt. Der Haushaltspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Marc Reinhardt, und der Bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Torsten Renz, äußern sich wie folgt:
Marc Reinhardt: „Der Haushalt in Mecklenburg-Vorpommern steht unter Druck. Bereits in diesem Jahr lässt er sich nur mit zusätzlichen Schulden ausgleichen. Umso wichtiger ist es, richtig zu priorisieren: Wenn Kürzungen ausgerechnet im Bereich Bildung vorgenommen werden sollten, stellt sich die Frage, ob die Regierung Schwesig an der richtigen Stelle spart. Kürzungen in einem vergleichsweise kleinen Budgetbereich wie den Schulfahrten können große Auswirkungen auf den Schulalltag und die Bildungsgerechtigkeit haben. Hier geht es um mehr als nur Zahlen – es geht um Teilhabe und Chancengleichheit.“
Torsten Renz: „Uns erreichen erste Nachrichten, dass bereits geplante Fahrten, insbesondere ins Ausland, für das nächste Schuljahr abgesagt werden müssen. Vereinzelt ist eine solche Absageentscheidung bereits getroffen worden. Sollte sich die Dimension der Kürzungen bestätigen, dann sind möglicherweise selbst Inlandsfahrten vielfach nur noch einmal pro Schule im gesamten Schuljahr möglich – unabhängig von der Anzahl der Klassen. Zudem sollen alternative Finanzierungsmodelle für die Fahrtkosten der Lehrkräfte, etwa durch eine Beteiligung der Eltern oder Spenden von den zuständigen Schulämtern untersagt worden sein.
Schulfahrten sind ein integraler Bestandteil schulischer Bildung. Sie stärken die Klassengemeinschaft, eröffnen neue Perspektiven und fördern interkulturelles Lernen. Wenn diese Möglichkeit faktisch wegfällt, leidet die pädagogische Qualität. Gerade bei Auslandsfahrten wäre das ein herber Rückschritt. Daher muss mindestens geprüft werden, ob durch Unterstützung der Eltern, Spenden oder andere Möglichkeiten Fahrten doch ermöglicht werden können.“
Marc Reinhardt: „Wir erwarten von der Landesregierung Transparenz und gegebenenfalls die Bereitschaft zur Korrektur. Es darf nicht sein, dass Bildungsangebote, die bereits lange in Planung sind, gestrichen werden, nur weil von SPD und Linkspartei an der falschen Stelle der Rotstift angesetzt wird. Sollte sich dies bewahrheiten, wird sich die CDU-Landtagsfraktion im Rahmen der Haushaltsverhandlungen dieses Themas annehmen und den Haushalt auf entsprechende Möglichkeiten der Gegenfinanzierung durchleuchten.“
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