Hochschulen in Not: CDU und Bündnisgrüne fordern finanzielle Neuaufstellung in der Hochschulpolitik

18.07.2025

Heute wurde im Landtag Mecklenburg-Vorpommern der gemeinsame Antrag der Fraktionen CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum Thema „Hochschulbildung und -forschung zukunftsfest aufstellen und finanzieren“ beraten. Anlass für die Initiative sind die seit Jahren rückläufigen Zahlen der Studienanfängerinnen und Studienanfänger sowie die sich zuspitzende finanzielle Notlage an den Hochschulen und Studierendenwerken des Landes. Katy Hoffmeister, Wissenschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion erklärt:
„Die Situation unserer Hochschulen ist alarmierend. Mecklenburg-Vorpommern hat die höchste Zahl an Abiturientinnen und Abiturienten, die das Land verlassen, um woanders zu studieren. Die chronische Unterfinanzierung führt dazu, dass das Studienangebot eingeschränkt wird. Auch die Forschungsqualität leidet. Wir verlieren deshalb den Anschluss an bundesweite Exzellenzstandards, was wiederum unsere Position im Wettbewerb um Spitzenforschung schwächt. Es ist nicht fünf vor, sondern fünf nach zwölf; höchste Zeit, um die politischen Konsequenzen zu ziehen und die Weichen für eine zukunftsfähige Hochschullandschaft zu stellen.

Deshalb fordern wir in unserem Antrag, gemeinsam mit den Hochschulen bis Ende 2025 einen Maßnahmenplan zur Erhöhung der Attraktivität des Studienstandortes Mecklenburg-Vorpommern zu erarbeiten. Es braucht wirksame Maßnahmen, um durch eine Verbesserung von Forschung und Lehre einem weiteren Rückgang der Zahl an Studentinnen und Studenten entgegenzutreten. Insbesondere müssen die Hochschulen wieder mehr Sach- und Investitionsmittel erhalten, nachdem das Land in den letzten Jahren die hohen Preissteigerungen nicht ausgeglichen hat.“
Hannes Damm, hochschulpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ergänzt: „Seit dem Regierungswechsel 2021 steht die Hochschullandschaft in Mecklenburg-Vorpommern zunehmend unter Druck. Der Eindruck drängt sich auf, dass Wissenschaft das ungeliebte Stiefkind einer rot-roten Landesregierung ist, die sich mit beitragsfreien Kitas und Schulbauprogrammen schmückt, die Hochschulen aber links liegen lässt. Die Folgen sind gravierend: marode Gebäude, fehlende Sachmittel und unterfinanzierte Studierendenwerke führen zu einem enormen Attraktivitätsverlust Mecklenburg-Vorpommerns als Hochschulstandort.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Nahmen im Jahr 2018 noch 6.925 Menschen ihr Studium an den Hochschulen des Landes auf, waren es 2023 nur noch 5.622 – ein Rückgang von mehr als 17 Prozent. In der Gruppe der internationalen Studienanfänger*innen beträgt der Rückgang sogar fast ein Viertel.

Die jetzt im Investitionspaket vorgeschlagenen 150 Millionen Euro des Bundes decken lediglich rund sechs Prozent des von der Regierung ermittelten Defizits im Hochschulbau. Der kommende Doppelhaushalt muss deshalb einen klaren Weg zum Abbau dieses Defizits aufzeigen."