Die Diskussion um die geplante Ortsumgehung Zirchow entwickelt sich zusehends zum Skandal. Noch 2024 hatte die Landesregierung angekündigt, alle sechs Varianten dem Bund zur Prüfung vorzulegen und ein weiteres Gespräch mit der Gemeinde zu führen. Inzwischen steuert sie offenbar einseitig auf die Nordvariante zu, entgegen demerklärten Willen der Gemeinde. Wolfgang Waldmüller, tourismuspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, erklärt:
„Von echter Beteiligung kann keine Rede sein. Die Gemeinde wird im Dunkeln gelassen, selbst direkte Anfragen bleiben monatelang unbeantwortet. Erst als die CDU-Fraktion das Thema im zuständigen Ausschuss auf die Tagesordnung gesetzt hat kam Bewegung in die Sache.
Besonders irritierend ist die Entscheidung für die Nordvariante unter dem Vorwand der Wirtschaftlichkeit. Die Bewertung von Nord- und Südvariante liegt eng beieinander. Und dass Zirchow sogar angeboten hat, die Mehrkosten der Südvariante selbst zu tragen, wird vom Ministerium schlicht abgetan, ohne je das Gespräch mit der Gemeinde gesucht zu haben.
Wer bürgerschaftliches Engagement auf diese Weise abtut, verspielt Vertrauen. Das Land hätte auf das Angebot der Gemeinde eingehen und gemeinsam nach Lösungen suchen müssen. Zumindest hätte das Land das Angebot mit einer ehrlichen Prüfung würdigen müssen.
Vollends unverständlich wird das Vorgehen, wenn man bedenkt, dass der Bau eines Supermarkts im selben Gebiet aus Naturschutzgründen abgelehnt hat. Eine Umgehungsstraße durch ein Niedermoor scheint indessen plötzlich unproblematisch. Diese Doppelstandards gefährden nicht nur die Glaubwürdigkeit der Landesregierung, sondern auch die Akzeptanz des Projekts insgesamt.“
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