Sabine Enseleit: Chaos mit Ansage Mobilitätsoffensive ohne Strategie führt zu dramatischer Überlastung des ÖPNV

05.06.2025

Die dramatischen Zustände im Regionalverkehr am Himmelfahrtswochenende hätten bei besserer Planung vermieden werden können. Das Land erhebt bislang nur unzureichend Daten zur Nutzung des Deutschlandtickets. Das zeigen die Antworten auf eine Kleine Anfrage der CDU-Abgeordneten, Sabine Enseleit. Die Verkehrspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion erklärt hierzu:

„Das Zugchaos an Himmelfahrt war wahrscheinlich erst der Auftakt zu chaotischen Verhältnissen in den kommenden Sommermonaten. Denn das Land hat auf die gestiegene Nachfrage infolge der Einführung des Deutschlandtickets nur bedingt reagiert. Die unzureichenden und teils widersprüchlichen Antworten auf die Kleine Anfrage zeigen, dass offenbar auch in der Planung Chaos besteht. So ist wohl bekannt, dass die Fahrgastzahlen durch das Deutschlandticket vor allem in den Städten deutlich gestiegen sind. Wo genau und auf welchen Strecken dies der Fall ist, scheint aber nicht erhoben zu werden. Auch der Anteil touristisch bedingter Fahrten sei nicht bekannt. An anderer Stelle heißt es dann aber, die freizeit- und urlaubsbedingten Fahrten würden jede 2. Fahrt ausmachen. Auch das von der Landesregierung oft gerühmte Seniorenticket scheint nicht den gewünschten Effekt zu erzielen. Die Stornoquote liegt bei fast 30 Prozent. Kein Wunder, denn in überfüllten Zügen sind es vor allem die älteren Menschen, die unter dem Chaos leiden.

Die sogenannte Mobilitätsoffensive findet offenbar im Blindflug statt und führt erwartungsgemäß nicht zu einer stärkeren Anbindung des ländlichen Raumes. Es steigen vor allem die Fahrgastzahlen in den Städten. Auf dem Dorf fährt weiterhin kein Bus und vor allem Pendler auf dem Land sind auf das Auto angewiesen. Der Nutzen und die Auslastung des vielerorts inzwischen eingeführten Rufbussystems lässt sich nicht nachweisen. Entsprechende Zahlen liegen laut Antwort auf die Kleine Anfrage noch nicht vor.

Die Landesregierung muss konzeptionell schnellstens nacharbeiten, mit dem Ziel, das Angebot im ÖPNV besser auszutarieren zwischen touristischer Nutzung und Pendelverkehr. Es ist fatal, wenn Berufspendler wegen überfüllter Züge wieder auf das Auto umsteigen. Zum Gelingen der sogenannten ,Verkehrswende‘ ist es jedenfalls kein Beitrag.“