Thomas Diener: Wir brauchen keine Wolfsromantik, sondern Rechtssicherheit für Tierhalter

29.04.2025

Der 30. April ist der Tag des Wolfes. Thomas Diener nimmt dies zum Anlass, um auf die dramatische Lage der Weidetierhalter in Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam zu machen. Der Agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Thomas Diener, erklärt:

„Im Koalitionsvertrag auf Bundesebene ist klar vereinbart, dass der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen wird und eine rechtssichere Entnahme ermöglicht werden muss. Diese Vereinbarung muss jetzt umgesetzt werden, ohne weiteres Zögern. Die notwendigen Änderungen im Bundesnaturschutzgesetz liegen auf dem Tisch. Sie müssen endlich beschlossen und angewendet werden. Es ist völlig unverständlich, warum Umwelt- und Naturschutzverbände immer noch jede Entnahme blockieren und damit die Situation für Tierhalter weiter verschärfen. Auch Umweltminister Backhaus muss sich fragen lassen, wie glaubwürdig sein Kurs in der Wolfspolitik noch ist. Mal gibt er sich als Verteidiger der Weidetierhalter, mal stellt er sich schützend vor den Wolf - das ist politisches Lavieren ohne klare Linie.

Fakt ist: In Mecklenburg-Vorpommern ist der Wolf längst zur Plage geworden. Die Weidetierhalter haben jedes Recht, sich gegen diese Bedrohung zu wehren. Das Sicherheitsgefühl der Menschen im ländlichen Raum muss endlich eine relevante politische Größe sein – die völlig berechtigten Ängste müssen ernst genommen werden. Ich unterstütze daher die Forderungen des Bauernverbandes ausdrücklich. Über 300 tote Tiere im letzten Jahr durch Wolfsrisse lassen sich einfach nicht ignorieren. Die Bundesregierung muss die rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen und die angekündigten Gesetzesänderungen endlich auf den Weg bringen. Die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht darf nicht länger aufgeschoben werden. Die Jägerschaft muss dabei als Partner eingebunden werden, denn ohne sie wird es kein funktionierendes Wolfsmanagement geben.

Die sogenannte Schnellentnahme war ein bürokratisches Placebo - in der Praxis war sie unbrauchbar und ich gehe davon aus, dass das denjenigen, die sie auf den Weg gebracht haben, auch von vornherein klar gewesen ist. Die Bestände des Wolfes sind längst gesichert. Die Bundesregierung muss aufhören, an veralteten Einschätzungen festzuhalten. Wer mit offenen Augen durch Mecklenburg-Vorpommern fährt, sieht: Der günstige Erhaltungszustand ist längst erreicht. Schweden kommt mit 170 Wölfen aus – in Deutschland reden wir über mehrere Tausend. Es braucht jetzt ein Umdenken. Der Schutz der Weidetiere darf nicht weiter hinter ideologischen Schutzreflexen zurückstehen. Die Bundesregierung muss zügig handeln. Die Landesregierung sollte sich mit etwaigen Bedenken zurückhalten. Umwelt- und Naturschutzverbände sind aufgefordert, den neuen politischen Kurs zu akzeptieren.“