
Mit einem Klavierkonzert setzte der berühmte Pianist Igor Levit in Neubrandenburg ein wichtiges Zeichen gegen Judenhass und Antisemitismus. Kaum 24 Stunden später geriet die Berlinale in die Schlagzeilen, weil dort auf offener Bühne unter dem Applaus der Gäste antisemitische Stereotype reproduziert wurden. Unter bis jetzt noch nicht geklärten Umständen wurde etwa zeitgleich entsprechende Propaganda über die Social-Media-Accounts der Berlinale verbreitet. Hierzu erklärt die Kulturpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Katy Hoffmeister:
„Es ist zutiefst beschämend, dass es in Deutschland zwar einen formalen Konsens zu geben scheint, dass Antisemitismus keinen Platz in unserer Gesellschaft hat – wenn es konkret wird, bleibt der Aufschrei gegen offenen Judenhass allerdings aus. In den letzten Wochen wurden Antisemitismus und Judenfeindlichkeit medial breit gewürdigt. Wie kann es dann sein, dass sich niemand auf der Berline veranlasst sah, auch nur gestisch Missfallen zum Ausdruck zu bringen?
So lange Antisemitismus nicht einmal wahrgenommen, geschweige denn problematisiert wird, wenn er sich direkt und konkret vor einem befindet, so lange ist gesellschaftlich sehr viel zu tun. Ich würde mir wünschen, dass Ministerpräsidentin Schwesig und Wissenschaftsministerin Martin diesem Thema im Rahmen des ,Aktionsplans gegen Antisemitismus‘ Rechnung tragen. Bei der Filmförderung in Mecklenburg-Vorpommern scheint mir eine Antisemitismusklausel mehr als angebracht – ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass es öffentliches Geld nur dann gibt, wenn klar ist, dass das Existenzrecht des Staates Israel uneingeschränkt bejaht und Antisemitismus bzw. Judenfeindlichkeit entschieden und glaubwürdig abgelehnt werden.
Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass Claudia Roth nach dem Vorfall in Berlin nicht mehr tragbar ist. Sie war es nach den Vorgängen auf der documenta schon nicht mehr. Und es ist nun schon das zweite Mal, dass Frau Roth beim Thema Judenfeindlichkeit einen blinden Fleck zu haben scheint – und das trotz des Überfalls der Hamas auf Israel und der breiten Antisemitismusdebatte. Der Bundeskanzler muss Frau Roth dringend entlassen.“
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