
Abgeordnete der CDU-Fraktion haben heute im Rahmen ihrer Sommertour eine Apotheke in Tribsees besucht und mit der Inhaberin der Apotheke die Herausforderungen diskutiert, vor denen Apotheken im ländlichen stehen. Im Nachgang erklärt die Gesundheitspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Katy Hoffmeister:
„Seit einigen Jahren beobachten wir einen kontinuierlichen Rückgang der Anzahl von Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern. Die Schließung von Apotheken hat besonders schwerwiegende Auswirkungen in ländlichen Gebieten. Hier ist die Apothekendichte in der Regel deutlich niedriger, was dazu führt, dass gerade an Wochenenden und während der Notdienstzeiten erheblich längere Anfahrtswege drohen, insbesondere für diejenigen, die nicht über ein Auto verfügen. Eine Folge dieser Entwicklung ist, dass im ländlichen Raum vermehrt auf Versandapotheken zurückgegriffen wird, wodurch die persönliche Beratung und Betreuung auf der Strecke bleiben – ein Phänomen, das oft als ,Amazonisierung‘ bezeichnet wird.
Der Hauptgrund für die meisten Apothekenschließungen ist ein Mangel an qualifiziertem Fachpersonal. Daher liegt es nahe, erfolgreiche Modelle wie das Landarztgesetz oder Medizinstipendien auch auf andere Berufe mit Fachkräftemangel auszudehnen. Auf diese Weise könnten Studierende außerhalb des üblichen Auswahlverfahrens einen Studienplatz erhalten und sich im Gegenzug verpflichten, eine Apotheke in ländlichen Gebieten zu eröffnen oder zu übernehmen. Wir haben bereits einen entsprechenden Antrag in der Juni-Sitzung des Landtags eingereicht, der jedoch an der Linkskoalition aus SPD und DIE LINKE gescheitert ist.
Eine weitere Ursache für die Schließung von Apotheken ist Karl Lauterbachs ,Gesetz zur finanziellen Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung‘. Dieses Gesetz führt zu einer deutlichen Erhöhung des Kassenabschlags für Apotheken und damit zu einem Rückgang der Liquidität. Aktuell müssen Apotheken 12 Prozent des Abgabepreises an die Krankenkassen abführen, anstelle der bisherigen 7 Prozent. Angesichts des Apothekensterbens in ländlichen Gebieten halten wir dieses Gesetz für einen Fehler. Negative Folgen des Gesetzes müssen dringend evaluiert und abgestellt werden, es gehört daher mindestens auf den Prüfstand.“
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