
Während im vergangenen Jahr Weizen mit 37 €/ Dezitonne vergütet wurde, liegt der Preis heute für Weizen mit Backqualität bei 24 €/Dezitonne und für Futterweizen bei 18 €/ Dezitonne. Derzeit wird in großen Mengen ukrainischer Weizen nach Deutschland importiert. Exporte über die traditionelle Meeresroute kommen immer wieder ins Stocken. Daher erfolgen Getreideexporte verstärkt auf dem Landweg in und durch das Gebiet der EU, zumal die Europäische Union vor gut einem Jahr die Zölle und Einfuhrquoten für ukrainische Agrarprodukte als Zeichen der Solidarität und zur Unterstützung der ukrainischen Wirtschaft abschaffte. Hinzu kommt, dass inzwischen Länder wie Polen, Ungarn Slowakei, Bulgarien und Rumänien Importbeschränkungen für ukrainisches Getreide beschlossen haben, so dass dieses nun umso stärker auf den deutschen Markt drängt. Auch wenn die Importbeschränkungen dieser Länder nicht mit dem europäischen Recht vereinbar sind, werden diese dennoch von der Europäischen Kommission zum Schutz ihrer Landwirte mit über 50 Millionen € unterstützt. Weitere Unterstützungsmaßnahmen wurden seitens der europäischen Kommission bereits zugesagt. Der Agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion Thomas Diener erklärt hierzu:
„Der Preisverfall beim Weizen ist aufgrund der hohen Belastungen durch den Kauf von Saatgut, Pflanzenschutzmitteln, Dünger und nicht zuletzt Diesel für zahlreiche Unternehmen existenzgefährdend. Deshalb ist eine Unterstützung und Stabilisierung des europäischen Binnenmarktes für Getreide zwingend notwendig.
Vor dem Hintergrund, dass die Produktion von Weizen in der Ukraine nicht den hohen Europäischen Umweltstandards hinsichtlich des Gewässer- und Bodenschutzes oder des Einsatzes von Pflanzenschutz- und Düngemitteln entspricht, kann die Ukraine Weizen zu einem sehr niedrigen Preis anbieten. Dies führt zu erheblichen Marktverwerfungen zulasten deutscher Landwirte.
Zur Entlastung des Getreidemarktes in Deutschland, aber auch des europäischen Binnenmarktes, muss sichergestellt werden, dass die Getreidelieferungen der Ukraine in bedürftige Drittländer in Afrika oder den arabischen Raum weitertransportiert werden. Gleichzeitig müssen für alle europäischen Länder die gleichen Standards hinsichtlich der Unterstützung der landwirtschaftlichen Unternehmen gelten. Vor diesem Hintergrund ist die Landesregierung aufgefordert endlich Maßnahmen zur Unterstützung der Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern auf Bundes und europäischer Ebene einzufordern. Hilfsweise muss über ein landeseigenes Stützungsprogramm zumindest nachgedacht werden.“
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