Die CDU-Fraktion hat heute im Landtag gefordert, das Land möge kurzfristig 100 zusätzliche Studienplätze für Humanmedizin einrichten. Hintergrund der Forderung ist, dass Bundesgesundheitsminister Lauterbach die Länder aufgefordert hat, 5.000 zusätzliche Studienplätze einzurichten, also etwa 100 in Mecklenburg-Vorpommern. SPD und DIE LINKE sehen hierfür keinen Bedarf. Die Gesundheitspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Katy Hoffmeister, erklärt hierzu:
„Minister Lauterbach hat angekündigt, die Krankenhauslandschaft in Deutschland gründlich zu reformieren. Was zunächst wie ein Versprechen klang, ist inzwischen eher zu einer Drohung geworden. Nach allem, was bereits durchgesickert ist, steht der Erhalt der kleinen Standorte als Krankenhäuser auf der Kippe. Oder sie müssen sich spezialisieren und können dann zumindest vorübergehend als Außenstelle großer Krankenhäuser fortexistieren. Für die Gesundheitsversorgung im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern wird das eine weitere Konzentration auf die Standorte Rostock und Greifswald, eventuell noch Schwerin und Neubrandenburg, mit sich bringen.
So oder so steht fest: Egal, wie die Krankenhausreform ausfällt, wir brauchen mehr Ärztinnen und Ärzte. Der Ärztemangel ist kein Szenario, er ist ein ganz praktisches Problem. Hervorgerufen wird das Problem durch den demographischen Wandel und zwar auf zwei Ebenen: Zum einen braucht eine alternde Gesellschaft mehr Ärztinnen und Ärzte, zum anderen gehen demnächst viele Ärztinnen und Ärzte in den Ruhestand. Der Mangel wird sich mit mathematischer Sicherheit verschärfen, wenn nicht zügig die Ausbildungskapazitäten hochgefahren werden. Die vorhandenen Behandlungskapazitäten anders zu verteilen, was anscheinend die Wunschvorstellung von Rot-Rot ist, wird das Problem nicht lösen.
Schon in der vergangenen Legislaturperiode wurde die CDU-Fraktion nicht müde, erweiterte Ausbildungskapazitäten zu fordern. Schon in der vergangenen Legislaturperiode hat sich die SPD-Fraktion standhaft geweigert, diese Idee aufzugreifen. Wir werden weiterhin für das Vorhaben werben. Irgendwann wird die SPD-Fraktion einsehen, dass die Grundrechenarten auch in Mecklenburg-Vorpommern gelten.“