Nach wie vor hält Bundeswirtschaftsminister Habeck daran fest, dass Öl- und Gasheizungen ab 2024 für neue Wohngebäude verboten werden sollen. Ab 2044 soll diese Art zu heizen komplett verboten werden, obwohl Öl- bzw. Gasheizungen sehr weit verbreitet sind. Hierzu erklärt der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Franz-Robert Liskow:
„Habecks Pläne führen zu Wohlstandsverlust und dazu, dass ohne Sinn und Verstand Vermögen verbrannt wird. Deutschland ist auf einem teuren Irrweg: Nach und nach funktionierende Technologie zu verbieten, wird nicht dazu führen, dass unsere Volkswirtschaft umweltfreundlicher wird, es wird sie im schlechtesten Fall ruinieren; Atomausstieg, Verbrennungsmotorenverbot, Gasheizungsverbot bei unsicheren außenpolitischen Rahmenbedingungen und wackeliger Versorgung mit Primärenergie. Sehr durchdacht scheint mir das nicht, sondern eher ideologiegetrieben. Die Rechnung zahlen die Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer, die vor allem in Mecklenburg-Vorpommern die hohen Investitionssummen nicht so ohne Weiteres stemmen können.
Die Anschaffung hocheffizienter Öl- und Gasheizungen wurde in Deutschland noch vor wenigen Jahren mit hohen Summen vom Staat gefördert. Ein komplettes Verbot ab 2044 halte ich ebenfalls für reichlich überzogen. Zumal beispielsweise das Potenzial von regenerativ erzeugtem Biogas ignoriert wird – unser Nachbarland Dänemark macht uns vor, wie eine auf fossiler Energie basierende Technologie umweltschonend weitergenutzt werden kann. Der weitgehende Verzicht auf fossile Energieträger ist zwingend, aber er muss intelligent betrieben werden. Wärmepumpen sind nicht nur teuer in der Anschaffung, sie brauchen teilweise auch viel Platz und sind daher ganz sicher nicht für jeden Neubau sinnvoll.
Neben dem Preis ist das aktuell größte Problem der hohe Stromverbrauch von Wärmepumpen. Das deutsche Stromleitungsnetz ist weder für die sich abzeichnenden Verbräuche noch für die dezentrale Erzeugung durch z. B. Wind- und Solarparks ausgelegt. Der Ausbau des Leitungsnetzes ist die Voraussetzung für alles andere. Auch mit Blick auf die Fachkräftesituation und Genehmigungsverfahren zeichnet sich aber jetzt schon ab, dass der Ausbau bzw. Umbau des Leitungsnetzes selbst im besten Fall noch viel Zeit in Anspruch nehmen wird – übrigens auch zulasten des Ausbaus von schnellem Internet. Die Tiefbaukapazität lässt sich nicht beliebig steigern.
Das Hochtreiben des Stromverbrauchs, der langsame Netzausbau und die vorangetriebene Umstellung auf dezentrale Energieerzeugung – alle drei Phänomene gleichzeitig sind der sichere Weg zum Kollaps. Ein solcher Kollaps ist kein minderschweres Problem. Der Hinweis auf physikalische Grenzen des Machbaren ist kein Sabotageversuch an der guten Sache, sondern ein Appell an die Vernunft. Habeck muss seine Pläne dringend einem Realitätscheck unterziehen.“